19.11.24 – Einer von uns

Impuls

ENTSCHEIDUNG - Ein Impuls Charlotte Frank

Bibelvers

Lukas 17, 15

„Einer kehrte um und lobte Gott.“

Impuls

In dieser Zeit, in der unsere Gesellschaft so polarisiert ist, getrennt durch Parteien und politische Haltungen, kommt man sich oft sehr verloren vor. Vielleicht hat man zu einem heiß diskutierten Thema noch keine Meinung entwickelt, man weiß zu wenig. Vielleicht vertritt man sogar eine Meinung, die in der Gesellschaft gar nicht zu vertreten sein scheint.  Die Last so vieler Krisen und Konflikte ist groß und der Wunsch sie zu lösen, schnell, friedlich und für alle vertretbar, ist nicht zu erfüllen. In diesen Zeiten fühle ich mich orientierungslos und alleine. So oft vergesse ich, an wen ich mich wenden kann. Eine Gruppe von Kranken tritt vor Jesus und dieser schickt sie zu Priestern, wo sie Heilung erfahren sollen. Jedoch schon auf dem Weg zu den Priestern werden die Kranken geheilt. Froh darüber, ein Problem weniger tragen zu müssen, gehen sie alle unbekümmert ihrer Wege. Alle, bis auf einer. Dieser kehrt um, geht zu Jesus, dankt ihm und dankt Gott.  Natürlich hätte er auch den anderen folgen können. Froh, geheilt zu sein und um eine Sorge leichter. Schwer muss es gewesen sein, sich als Einziger für einen anderen Weg zu entscheiden, selber herauszufinden, welcher Schritt der nächste richtige ist. Aber sein persönlicher Weg führte zu Gott.  In den aktuellen Zeiten, in denen man nicht weiß, in welche Richtung man gehen soll, wem man glauben und folgen soll, in diesen Zeiten ist Gott mein sicherer Hafen. Manchmal braucht es Mut, sich für diesen Weg zu entscheiden, denn häufig fühlt man sich in der Gesellschaft alleine auf ihm; aber Gott weist mich in die richtige Richtung. Wenn ich handle mit ihm im Kopf und Nächstenliebe im Herzen, dann kann der Weg, den ich einschlage, nie der falsche sein.

Aktionsvorschlag

Suche heute Gott in den Entscheidungen, die du triffst. Kannst du ihn finden?

Ein Impuls von:
Charlotte Frank
Evangelische Jugend Mühlhausen / Evangelische Kirche Mitteldeutschlands (EKM)

Andacht

Die Andacht des heutigen Tages

Begrüßung

Eine Stimme

Schalom – Friede – Salam: In Gottes Namen sind wir zusammen.

Alle

Wir halten inne.

Eine Stimme

Wir schauen auf das, was uns sorgt.

Alle

Wir schauen auf das, was wir hoffen.

Eine Stimme

Wir schauen auf Gott.

Psalm 85,9-14

Eine Stimme

Wir beten mit Worten des 85. Psalms

Alle

        

Ich will hören, was Gott zu sagen hat.
         Der Herr redet vom Frieden.
         Er verspricht ihn seinem Volk und seinen Frommen.
Doch sie sollen nicht mehr zurückkehren
zu den Dummheiten der Vergangenheit!
         Ja, seine Hilfe ist denen nahe, die zu ihm gehören.
Dann wohnt seine Herrlichkeit wieder in unserem Land:
Güte und Treue finden zueinander.
         Gerechtigkeit und Frieden küssen sich.
         Treue wächst aus der Erde empor.
Gerechtigkeit scheint vom Himmel herab.
         Auch schenkt uns der Herr viel Gutes,
         und unser Land gibt seinen Ertrag dazu.
Gerechtigkeit zieht vor ihm her
und bestimmt die Richtung seiner Schritte.

Amen

Lied „Erzähl mir vom Frieden"

1. Wir sind hier und bringen mit:
Unsre Sorgen um den Frieden.
Unsre Worte und Ideen
sind lebendig und verschieden.
Wenn wir singen und erzählen,
wird die Hoffnung uns nicht fehlen.

2. Wir sind hier und bringen mit:
Unsre Lieder und Geschichten,
Klang und Stille im Gebet,
das Bedrängende wird sich lichten.
Wenn wir unsre Träume teilen,
können tiefe Risse heilen.

Text: Susanne Brandt © Rechte bei der Autorin,
Melodie: Liebster Jesus (EG161), Johann Rudolf Ahle, 1664

Lesung

Lukas 17,11-19

Auf seinem Weg nach Jerusalem zog Jesus auch durch das Grenzgebiet von Samarien und Galiläa. Er kam in ein Dorf. Dort begegneten ihm zehn Männer, die an Aussatz erkrankt waren. Sie blieben in einiger Entfernung stehen und riefen laut: »Jesus, Meister, hab Erbarmen mit uns!«
Jesus sah sie an und sagte zu ihnen: »Geht und zeigt euch den Priestern!« Noch während sie unterwegs waren, wurden sie geheilt und rein. Einer von ihnen kehrte wieder zurück, als er merkte, dass er geheilt war. Er lobte Gott mit lauter Stimme, warf sich vor Jesus zu Boden und dankte ihm. Und dieser Mann war ein Samariter!
Da fragte Jesus ihn: »Sind nicht zehn Männer rein geworden? Wo sind denn die anderen neun? Ist sonst keiner zurückgekommen, um Gott die Ehre zu geben – nur dieser Fremde hier?« Und Jesus sagte zu ihm: »Steh auf, du kannst gehen! Dein Glaube hat dich gerettet.«

Gedanken

Einer von uns

„Dieser Typ da sieht aber komisch aus – mit dem will ich nichts zu tun haben.“ - „Die Frau da, die soll ja so manches Mal einen über den Durst trinken – besser Abstand halten.“ - „Schau da drüben: die Aussätzigen – und der eine ist sogar ein Samariter. Gleich zwei Gründe, keinen Kontakt zu suchen.“

Laut Studien dauert es im Schnitt 0,3 bis sieben Sekunden, bis wir uns einen ersten Eindruck von einer Person gemacht haben. Und landläufig heißt es, dass dieser entscheidend ist. In damaliger Zeit hätte Jesus mit den zehn Aussätzigen keinen Kontakt haben dürfen. Ihre Krankheit – vielleicht Lepra, vielleicht Schuppenflechte – galt als hochansteckend. Als Ursache wurde häufig angenommen, dass die Erkrankten von Dämonen besessen seien. Und dann war der eine auch noch Samariter, also Angehöriger eines israelitischen Zweiges, dessen jüdische Religionspraxis mit denen anderer Völker vermischt war. Doch Jesus ist bekannt dafür, den Kontakt zu Ausgestoßenen nicht zu scheuen. Allein seine von Ferne gesprochenen Worte verschaffen Heilung.
Und siehe da: Nur der geheilte Samariter findet den Weg zurück zu Jesus, nachdem ihn die Priester im Tempel als geheilt eingestuft haben. Scheinbar nur er erkennt, welches Wunder Gott an ihm getan hat.
Der erste Eindruck, den die meisten von ihm hatten: ein Aussätziger, ein Samariter. Und doch ist da mehr: Einer, der versteht. Einer, der dankbar ist. Einer, der Kontakt sucht. Einer, der glaubt. Einer, der den Frieden Gottes spürt. Einer von uns.

(Helfried Maas, Pfarrer des Kirchspiels Wiehe und an der Ländlichen Heimvolkshochschule Kloster Donndorf (Thüringen))

Lied „Erzähl mir vom Frieden"

3. Wir sind hier und bringen mit:
Mut für Widerstand und Vertrauen,
dass wir mit Gottes Geist und Geduld
immer wieder Brücken bauen,
zu Gewalt und Krieg nicht schweigen,
sondern andre Wege zeigen.

Text: Susanne Brandt © Rechte bei der Autorin,
Melodie: Liebster Jesus (EG161), Johann Rudolf Ahle, 1664

Gebet

Eine Stimme

Aus deinem Frieden leben wir, Gott.
Lass uns das nicht vergessen in unfriedlichen Zeiten.
Wir bitten für alle,
deren Leben in Frieden bedroht ist durch Krieg und Gewalt.

Wir sehnen uns nach gerechtem Frieden in der Welt.
Lass uns einander erzählen vom Frieden,
öffne unsere Ohren zum Hören
und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens.

In der Stille beten wir…

Eine Stimme

Gemeinsam beten wir:

Alle

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

Lied "Bewahre uns, Gott"

Bewahre uns, Gott,
behüte uns, Gott,
sei mit uns vor allem Bösen.
Sei Hilfe, sei Kraft, die Frieden schafft,
sei in uns, uns zu erlösen.  

 Text: Bewahre uns, Gott EG 171,
Melodie: Anders Ruuth, Text: Eugen Eckert, Strube Verlag, 1985 

Segen

Eine Stimme

Es segne und behüte uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

Alle

Amen.

Lied

Lied "Shalom chaverim"

Kinderchor der Kirchgemeinde im Leipziger Süden, Ensemble Klänge der Hoffnung

Shalom chaverim

Shalom chaverim,
shalom chaverim,
shalom, schalom,
lehitraot,
lehitraot,
shalom,
schalom.

Salam ya ashab,
salam ya ashab,
salam, salam,
Ila-liqa,
ila-liqa,
salam,
salam.

Volkslied aus Israel

Geschichte

Peace Bike Tour – Christoph Roller auf dem Weg in den Senegal

In unserem heutigen Podcast hört Ihr gleich zwei Friedensgeschichten. Die erste ist die von Christoph Roller, einem Pfarrer aus dem Rheinland, der sich in seinem Ruhestand mit dem Rad auf den Weg nach Afrika gemacht hat. Was seine Radtour mit Frieden zu tun hat, erzählt er in unserem Podcast. Und er teilt einige der Begegnungen seiner Reise und zeichnet ein Bild mit internationaler Tragweite darüber, was Menschen über Frieden zu sagen haben.
Die zweite Friedensgeschichte hat Christoph Roller auch von seiner Reise mitgebracht. Sie stammt von Thomas Diouf, einem Pastor aus dem Senegal. Er erzählt die Geschichte in Englischer Sprache und sie wird von dem Radreisenden ins Deutsche übertragen.

Für Alle, die mehr über diese "Radreise für den Frieden" erfahren möchten, hier der Link zum YouTube Kanal von Christoph Roller. Online im Internet:
https://youtu.be/sfVqnu-w4MU?si=qL3vhAGNfMosQmQD